Eidechsenweg
1778 wurde der Weinberg an zwei Privatpersonen verkauft. Diese teilten ihn in einzelne Parzellen auf, die sie an den Adel und den gehobenen Mittelstand verkauften bzw. verpachteten. Um die Parzellen bebauen zu können, waren Erschließungswege erforderlich. Einer davon war der Eidechsenweg. Er war als Stichweg von der Weinbergstraße zwischen den Häusern Nr. 25 und 27 nach wenigen Metern westwärts abbiegend angelegt (Gelber Weg). Um 1900 wurde der Weg vor der Abbiegung nach Süden hin zur Frankfurter Chaussee verlängert ( Rote Trasse). Somit war eine weitere Verbindung von der Südstadt über den Weinberg zur Wilhelmshöher Allee und der Oberneustadt geschaffen.
Der zweite Weltkrieg hatte auch auf dem Weinberg seine Spuren hinterlassen. Die Gelände der Familie Henschel übernahm 1959 die Stadt Kassel. Die Villa Henschel war bis auf die Grundmauern zerstört. Das Haus des Kammerdieners, Hausnummer 25 war in einem so schlechtem Zustand, dass es zum Abbruch freigegeben wurde. Haus der Bediensteten Nr. 27, wurde nach einem Wettbewerb für das Museum für Sepulkralkultur ausgebaut und mit einem Anbau nach Osten erweitert. Hierdurch wurde die Einmündung des Eidechsenweg in die Weinbergstraße überbaut. Mit der Errichtung des Wohnstiftes wurden Erschließungsstraßen und Feuerwehrzufahrten südlich und nördlich der Anlage erforderlich (Grüne Trassen). Die nördliche als Rampenstraße steht auf Pfählen über dem ursprünglichen Eidechsenweg, während die südliche an die Frankfurter Straße an der Stelle des erweiterten Eidechsenweg mündet.