Das Mahnmal für die Opfer des Faschismus

Der Ursprung war ein Rondell der letzten Stadtbefestigung. Auf seinen Grundmauern wurde bei der Anlage des Fürstengarten, im 18. Jahrhundert, ein Rondell mir einer Brüstung und auf der Nordseite einem nach Osten asymmetrisch versetzten Zugang gestaltet. Es war als Aussichtpunkt mit Bänken ausgestattet.  Karl Henschel ließ um 1903, im Zuge der Errichtung seiner Villa „Haus Henschel“ die Weinbergstraße um 17,4 m nach Norden verlegen. Dadurch wurde das Rondell verkleinert sodass der Eingang heute mittig ist. Zum Gedenken an die Opfer des Faschismus wurde im Dezember 1953 das von Professor Hans Sauter entworfene Mahnmal eingeweiht. Es ist ungedeckt, damit man den Himmel sehen kann. In der Mitte „schwebt“ ein 11 Zentner schwerer Dornenkranz mit einem Durchmesser von 3 Metern. Drei Stahldübel lassen ihn quasi über dem Boden schweben. Das Kunstwerk wurde in Deutschland ältester Bildergießerei Noack in Berlin-Friedenau nach einem Entwurf von Prof. Sauter vollendet. Es wurde in vier Teilen nach Kassel transportiert und hier von neun Mitarbeitern installiert. 

Das Mahnmal wurde mit der Widmung „Den Vernichteten“ in Kassel für die Opfer des Faschismus erbaut. Es soll diejenigen Kasseler Bürger ehren, die aus politischen, religiösen und rassistischen Gründen verfolgt wurden; insbesondere die KZ‐Insassen, Bombenopfer und Soldaten, die gegen Gewalt und Diktatur für die Demokratie und den Frieden kämpften. „Das Denk‐ und Mahnmal soll in seiner gegenständlichen Erscheinung ein Sinnbild für die innere heroische Haltung der Widerstandskämpfer sein.“ Diese Zitat aus der Präambel der Ausschreibung des Wettbewerbes für ein Denk‐ und Mahnmal für die Opfer des Faschismus in Kassel wurde vom Kasseler Stadtarchiv entnommen.



Dass das Mahnmal auf den Resten eines Rondell errichtet wurde erkennt man an den dunkleren unteren Steinschichten. Den Eingang flankieren zwei Säulen mit den Halbplastiken „Hoffnung" und „Trauer". Er ist überschrieben mit den Worten: „Den Vernichteten", „1933 – 1945“, „Die Lebenden rufe ich. Die Toten beklage ich.“